Merit Order Effekt

Merit Order
März 7, 2018
Netzentwicklungsplan
März 7, 2018

Merit Order Effekt

Schematische Darstellung des Merit Order-Effekts
(Quelle: Veith, MOOC Europäische Elektrizitätswirtschaft, 2017)

Nach der Ausgleichmechanismus-Verordnung müssen ÜNBs seit 2010 vorrangig den eingespeisten Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) auf dem Spotmarkt zum besten Preis vermarkten, sofern dieser nicht direkt durch die Erzeuger vermarktet wird (EEG 2012). Da EE-Anlagen zu Grenzkosten nahe 0 produzieren können, sind sie in der Merit Order ganz links zu finden. Bei EE-Einspeisung verschiebt sich daher die Merit Order ohne EE-Einspeisung um die eingespeiste EE-Menge nach rechts. Dadurch kann das ursprüngliche Grenzkraftwerk nicht mehr anbieten und der Preis sinkt. Die Residuallast muss jedoch immernoch durch die konventionellen Kraftwerke ausgeglichen werden.

Kritikpunkte:

  • Nur für kurzfristige Effekte geeignet
  • Geht davon aus, dass sämtlicher Strom an der Börse gehandelt wird, wobei tatsächlich nur ein geringer Teil an der Börse gehandelt wird. Der größte Teil wird von den Betreibern over the counter (OTC) vermarktet. Zudem werden viele Kosten, wie beispielsweise die Investitionskosten in der Berechnung nicht berücksichtigt.

Autoren:

Otto Dräger, Matthias Lange, Jonathan Laun, Carl Östreich

Quellen:

Sensfuß, Frank (2008): Analyse zum Merit-Order Effekt erneuerbarer Energien. Karlsruhe

www.next-kraftwerke.de/wissen/strommarkt/merit-order

Schellong, Wolfgang (2015): Analyse und Optimierung von Energieverbundsystemen